Streiten wir wirklich über die Zahnpastatube?

Die wahren Gründe hinter Beziehungskonflikten.

„Mein Partner und ich streiten immer wieder über Kleinigkeiten“, diese Frage erreichte mich im Schmetterlingszauber. Oft sind genau diese kleinen Streitereien die, die tiefe Spuren in uns Hinterlassen. Weil sie eskalieren und dann ist jede kleine Verletzung wie ein kleiner Einschnitt. Streit über Kleinigkeiten ist oft nur ein Symptom – dahinter steckt meist etwas Tieferes. Es kann emotionale Überlastung sein, unerfüllte Bedürfnisse oder das Gefühl, nicht gehört zu werden.

Schau einmal ganz bewusst, welches Bedürfnis in dir steckt. 

 

Hier ein paar Impulse, um aus diesem Muster auszusteigen:

💡 Pause statt Eskalation: Bevor ihr euch in einen Streit hineinsteigert, atmet tief durch und fragt euch: „Ist das wirklich das eigentliche Problem?“

Sei ehrlich zu dir und trau dich das anzusprechen, was dich gerade wirklich belastet, anstatt über eine Kleinigkeit zu streiten bei der der Partner gar nicht weiß wie ihm geschieht.

💡 Gefühle ansprechen, nicht Schuld zuweisen: Statt „Du machst immer …!“ lieber „Ich fühle mich gerade …, weil …“. So entsteht Verbindung statt Verteidigung.

Wenn du in der Ich Botschaft bleiben kannst, kann dein Partner, deine Partnerin auch offen bleiben und kann dich hören.

 

💡 Bedürfnisse hinterfragen: Vielleicht geht es nicht um die offene Zahnpastatube, sondern um das Gefühl, nicht gesehen oder wertgeschätzt zu werden.

Was brauchst du gerade wirklich. Mach es dir bewusst und dann kommuniziere es. Vielleicht ist es deinem Partner gar nicht bewusst und du fühlst dich durch seine/ihre Handlung verletzt. Wenn du kommunizierst, kann der Partner auch darauf reagieren.

 

💡 Humor & Perspektive: Manchmal hilft es, sich zu fragen: „Werden wir uns daran in einem Jahr noch erinnern?“

Ist das, über das wir streiten wirklich wichtig oder ist es komplett irrelevant und du kannst in dem Moment, wo es dir bewusst wird, vielleicht sogar schmunzeln oder gemeinsam lachen.

 

💡 Gemeinsam eine Lösung finden: Sprecht nach einem Streit in Ruhe darüber. Was war der Trigger? Wie könnt ihr in Zukunft anders damit umgehen?

Wenn du den Trigger findest, dann kannst du damit arbeiten und das Thema dahinter lösen. Oft reagieren wir aus einer Erfahrung aus der Kindheit und werden in dem Moment wo es antriggert zum Kind und agieren nicht mehr aus der Erwachsenenebene. Wenn ihr das erkennt, dann ist beim Gegenüber Verständnis und dein Partner kann anders damit umgehen. Verständnis schafft Nähe und Verbindung und dann könnt ihr wieder einen gemeinsamen Weg gehen.

 

Und vergiss nicht: Liebe bedeutet nicht, nie zu streiten – sondern zu lernen, auf eine Art zu streiten, die euch näher zusammenbringt. 💛

Denn jede Verletzung lässt deine Schmetterlinge kleiner werden.

 

Hier eine Übung für dich:

Mit der Filmmethode kannst du einen Streit unterbrechen und neu formen.

Du bemerkst das Gespräch mit dem Partner verläuft in eine falsche Richtung und droht zu eskalieren. Sag ganz bewusst Klappe, so wie wenn beim Filmdreh etwas falsch läuft und der Regisseur unterbricht, entweder laut oder leise und atme ein paarmal tief durch. Gehe aus der Situation gedanklich oder auch wirklich heraus und dann wieder neu hinein.

Durch das Herausnehmen ist die Luft draußen und du kannst mit einer anderen Energie wieder einsteigen und diesmal mit der Ich - Botschaft vorsetzen und das Gespräch in eine andere Richtung leiten.

Du kannst diese Methode auch zum Reflektieren nehmen, um es das nächste Mal anders zu machen.

Frage dich, wie habe ich mich dabei gefühlt?

Was hat mich verletzt?

Wie war mein Tonfall, meine Körpersprache?

Wie waren deine Muster, in die du gerutscht bist, in welcher Position hast du dich befunden? Täter, Opfer oder Retter?

Welche Gefühle oder inneren Antreiber haben mitgespielt?

Wie hast du dich und deinen Partner wahrgenommen?

 

Nun überleg dir wie es gewesen wäre, wenn du die Perspektive gewechselt hättest. Wie könnte dein Partner sich gefühlt haben? Stell es dir aus seiner Sicht heraus vor.

 

Vielleicht entdeckst du das dein Partner gerade nicht gegen dich, sondern für sich selbst gehandelt hat.

 

Nun überlege wie würdest du die Situation angehen, wenn du nochmal die Wahl hättest?

Welche Reaktion wäre hilfreich gewesen? Sprich diese neue Version einmal für dich aus.

Überlege dir welche Erkenntnisse nimmst du aus dieser Übung mit und wie kannst du sie in zukünftige Gespräche mit einbauen und umsetzen?

Diese Technik hilft dir destruktive Muster zu erkennen und deinem Partner auch Raum zu geben und zu erkennen, warum er so reagiert hat, wie er es tat. Dann ist der Streit kein eingefahrener Film mehr, sondern du lernst auszusteigen und diese Szene neu zu drehen.

 

 

Ich wünsch dir das dieser Input dir geholfen hat, deine Beziehung auf einer neuen Ebene zu bringen. In manchen Situationen fungiere ich als Dolmetscher und bringe es mit den Paaren gemeinsam auf einen Punkt, der sich für beide Seiten gut anfühlt. Melde dich gerne, wenn du dabei Hilfe benötigst.

 

 

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